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Alle 7 Minuten ein Wildunfall in Österreich
Wien (OTS) - Jährlich kommen in Österreich mehr als 77.000 Wildtiere im Straßenverkehr zu Tode. Dies bedeutet, dass sich österreichweit alle sieben Minuten ein Unfall mit einem Wildtier ereignet. Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit), der österreichische Versicherungsverband VVO und die Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände empfehlen, mit einer bewussten Fahrweise, angepasster Geschwindigkeit und aufmerksamer Beobachtung des Straßenraums das Risiko eines Unfalls mit Wildtieren zu verringern.
Mit den ersten abfallenden Blättern beginnt nicht nur
der Herbst, sondern auch die Zeit der Wildunfälle. "In
dieser Jahreszeit kommt es aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse
zu besonders vielen Unfällen mit Wildtieren", weiß
man im österreichischen Versicherungsverband VVO. Im vergangenen
Jahr wurden 304 Personen bei Wildunfällen (zum Teil schwer)
verletzt, für eine Person endete der Zusammenstoß
mit einem Wildtier tödlich. "Das Gefahrenzeichen "Achtung
Wildwechsel" sollte unbedingt ernst genommen und der Fahrstil
entsprechend angepasst werden", erklärt Dr. Othmar
Thann, Direktor des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit).
Wildtiere wählen instinktiv den kürzesten Weg zu ihrem
Ziel und entscheiden dabei nicht zwischen Straßen und
Feldern. Bei Übergangsbereichen zwischen Wald und Feld
ist das Risiko eines Wildunfalles daher besonders groß
– hier sollten Fahrzeuglenker ganz besonders vorsichtig
sein.
80 Prozent der Autofahrer erwarten Tier von rechts
Studien haben gezeigt, dass 80 Prozent der Autofahrer ganz
unbewusst annehmen, dass Wildtiere von rechts kommen. Tatsächlich
queren Tiere die Fahrbahn jedoch von beiden Seiten gleichermaßen.
Die gesamte Fahrbahn sowie beide Straßenränder sollten
daher – ganz besonders in Wildwechselzonen – aufmerksam
beobachtet werden. "Ist ein Zusammenstoß mit einem
Wildtier unvermeidlich, sollte man stark bremsen und das Lenkrad
gut festhalten. Wenn der Fahrer richtig reagiert, ist die Verletzungsgefahr
für die Autoinsassen geringer. Ein Ausweichmanöver
ist nicht zu empfehlen, denn ein solches ist weitaus riskanter,
als ein Zusammenstoß mit dem Tier" erklärt Thann.
Vorsicht Abends und in der Morgendämmerung
In der Morgendämmerung und abends sind Wildtiere am aktivsten.
Dies spiegelt sich auch in der Unfallstatistik wieder: Die meisten
Unfälle ereignen sich in den Morgenstunden (zwischen 5
und 7 Uhr) sowie abends zwischen 20 und 23 Uhr. Über das
Jahr verteilt lassen sich einzelne Monate mit einer höheren
Anzahl an Wildunfällen erkennen, grundsätzlich ist
aber jederzeit mit derartigen Unfällen zu rechnen. Ein
Großteil der Wildunfälle sind Kollisionen mit Rehwild,
aber auch Zusammenstöße mit Hasen, Fasanen und Füchsen
und auch Wildschweinen sind relativ häufig.
Nach dem Unfall
Wenn es tatsächlich zu einem Unfall mit einem Wildtier kommt, muss die Gefahrenstelle unverzüglich abgesichert und die Exekutive verständigt werden. Die Nichtmeldung eines Sachschadens ist strafbar, bei einem Wildschaden besteht nach §4 Abs. 5 der Straßenverkehrsordnung unverzügliche Verständigungspflicht. "Getötetes Wild darf auf keinen Fall mitgenommen werden – auch nicht zum Tierarzt. Das Wildtier leidet bei einem improvisierten Transport mehr als im gewohnten Lebensraum. Die Mitnahme des Tieres kann behördlich auch als Wild-Diebstahl gewertet werden. Vielmehr ist eine rasche und korrekte Meldung des Unfalls hilfreich, da der zuständige Jagdaufseher hinzugezogen werden kann", erklärt Dr. Peter Lebersorger, Generalsekretär der Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände.
21. 09. 2016
LINK
Kuratorium für
Verkehrssicherheit (KFV)
Österreichische
Versicherungsverband (VVO)
Zentralstelle Österreichischer
Landesjagdverbände
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